SlowTravelling im Cilento – 10 Gründe

Horizonte. Meeresrauschen und Bergpfade. Üppiges Grün und glasklares Vergnügen. Intensiv und aromatisch. Sanft und mild. Mediterran. Vielleicht der Inbegriff von „Bella Italia“ , vielleicht von „Dolce Vita“ , vielleicht von Ihrem „Urlaub im Cilento“ … Charme, Vintage & Relax

Das Cilento ist eine Art Sinnbild für die „wiedergefundene Zeit“

Noch Mitte des 20. Jahrhunderts war das Cilento ein unwegsames Gebiet.  Vor allem in den Bergorten im Landesinnern lebte man in vollkommener Abgeschiedenheit, die kleinen Küstenorte, meist nur von Fischern bewohnt, erreichte man oftmals nur über den Seeweg.

Viele sind der Ansicht, dass gerade eine nicht ausgereifte Infrastruktur  Ausdruck von Ursprünglichkeit und unverdorbener Landschaft und Natur sein kann und geradezu zum Slow Travelling verpflichtet. Denn auch heute noch führt der Weg ins Cilento teils über kurvige und enge Straßen.

Im Cilento leben die Menschen länger als anderswo. Wenn sich auch mittlerweile internationale Wissenschaftler mit den Gründen für die „longevità cilentana“ beschäftigen, so haben die „Cilentani“ eine recht einfache Antwort auf die Frage, warum sie so alt würden:  wenig Fleisch, natürlich angebauter Wein, hausgebackenes Brot, die saubere Luft, aber vor allem „serenità“, zu deutsch:  Ruhe, Gelassenheit und Geduld mit sich selbst und den anderen … Das Cilento verführt dazu … 

Im Cilento sind sich Meer und Berge einig

“Parco Nazionale del Cilento e Valle di Diano“ – mehr als 180 000 Hektar unberührte Bergwelt, Flüsse, Wildbäche, Schluchten und liebliche Täler, dichte Eichen- und Kastanienwälder, silbergrüne Olivenhaine, Aleppokiefern, die sich im Winde biegen, gelber Ginster und mediterrane Macchia und eine malerische Küste, an der sich steile Felsen und Klippen mit kleinen Buchten und unverbauten kilometerlangen Sandstränden vor einem türkisblauen, glasklaren Meer abwechseln. 200 verschiedene Pflanzen wachsen ausschließlich in diesem Gebiet, die berühmteste zweifellos ist die Primula palinuri, die zum Symbol des Naturparks wurde, in den Flüssen schwimmt vergnügt der Fischotter, in den Wäldern heulen die Wölfe und geht die Wildkatze auf Jagd. 1997 wurde das Cilento wegen seiner außergewöhnlich reichen Mischung kultureller und natürlicher Schätze in die Welterbeliste der UNESCO unter der Kategorie „Gemischtes Erbe“ aufgenommen, eine internationale Anerkennung für eine gelungene Wechselbeziehung zwischen Kultur- und Naturgütern. Im Cilento liegen die archäologischen Stätten Paestum und Velia, in einigen Dörfern spricht man noch altgriechisch, Töpfer bearbeiten den Ton noch heute wie vor zweitausend Jahren

Secret Cilento

Das Cilento liegt einerseits umgeben von weltberühmten kulturellen und archäologischen Stätten, andererseits erwartet es seinen Besucher mit wenig begangenen Pfaden und unentdeckten Orten

„Sereno“ ist das italienische Wort, mit dem man das Cilento beschreiben könnte: ruhig, entspannt und gelassen mit sich selbst und den anderen wiegt es sich im Kräftespiel von Geschichte, Kultur und Natur.

Da ist der eine oder andere Tag mit einem Ausflug eine willkommene Erfrischung, weit davon entfernt, die übliche „must-see“  Liste abzuarbeiten. Schalten Sie auch da einen Gang zurück und entscheiden Sie sich zwischen der berühmten Ausgrabungsstätte oder dem Besuch eines unbekannten, aber authentischen Bergortes. 

Wie man sich bettet … im Cilento

Das Cilento bietet eine große Vielfalt an „slow retreats“, die den richtigen Rahmen für Ihre Entschleunigung im Urlaub bieten. Denn wie man sich bettet, …

Ob B&B, Hotels oder Ferienwohnungen, historische oder religiöse Unterkünfte, Agriturismus oder Weingüter, am Meer oder im Landesinnern, für alle Wünsche findet sich das Passende!   

Im roten Licht des Sonnenuntergangs die Seele baumeln lassen  …  beim Campari auf der Piazza die sonnengegerbten Gesichter der kartenspielenden Alten bewundern …  auf der Terrasse am Meer zum kühlen Weißen eine fangfrische Orata genießen …

La Cucina Cilentana

Unvergleichlich verführerisch und gesund!  Food & Wine im Cilento!

Kochvergnügen und kulinarische Entdeckungsreise. Wer nach Italien reist, der tut dies auch der kulinarischen Hochgenüsse wegen: handgemachte Pasta, buntes frisches Gemüse, Meeresfrüchte, köstlich erfrischendes Eis, Grappa und Espresso … In einer Zeit, in der die allgemeine Tendenz zur Globalisierung auch die Tischfreuden einander anzugleichen scheint, kommt der ursprünglichen Esskultur eines Landes eine ganz besondere Bedeutung zu. Und die cilentanische Küche kann mit ihren typischen Gerichten bis auf die alten Griechen zurückverweisen. Frische, natürlich gereifte und geschmacksintensive Zutaten, mit wenigen Gewürzen und Kräutern, aber immer mit Olivenöl und meist mit einem Hauch Knoblauch abgerundet, eine schonende Zubereitung, die den Eigengeschmack aller Zutaten belässt. La Cucina Cilentana, eine Mittelmeerküche, die Sonne, Frische und Leichtigkeit, Gesundheit, Geschmack und Freude vermittelt.

Die UNESCO nimmt 2012 die „dieta mediterranea“ , Basis der „cucina cilentana“  als immaterielles Weltkulturerbe auf! Ist die „dieta mediterranea“ zwar weltberühmt, so war es bislang jedoch vielen unbekannt, dass sie ihren Ursprung im Cilento findet.  „Kulturelle Vielfalt spiegelt sich nicht nur in prachtvollen Palästen, Kathedralen und musealen Stadtensembles, sondern auch in lebendigen Ausdrucksformen: Tanz und Theater, darstellende Kunst, Musik, mündliche Literaturformen, Sprachen und Handwerkstraditionen.“ (UNESCO) Und eben in einer Ernährungsform gemäß der „Dieta Mediterranea“ wie sie die traditionelle cilentanische Küche darstellt.

Als Vater der Dieta Mediterranea gilt Ancel Keys, der sich im kleinen Küstenort Pioppi, im Herzen des Cilento, niederließ. Er entwickelte basierend auf seiner „Sieben Länder Studie“ die Leitlinien der heute weltberühmten Ernährungsweise, die eine reichhaltige, variable und gesunde Ernährung vorsieht. In langjährigen Untersuchungen fand er heraus, dass die Zahl von Herz- Kreislauferkrankungen im Mittelmeerraum deutlich niedriger liegt. Und dass es eben die cilentanische Küche ist, die traditionell diese Ernährungsweise mit einem breiten Sortiment an Obst, Gemüse, Salat, Fisch, Meeresfrüchte und Knoblauch und Olivenöl vorschreibt.  Von Diät also nicht die geringste Spur, wohl aber von Genuß, Wohlbefinden und Gesundheit.

Multi-Sensory Place Cilento

Natürliches Reisen und natürliches Erholen, den Takt der inneren Zeit wieder zu entdecken, die eigenen Sinne zu beleben und zu erleben, zu sich kommen und bei sich sein, aktive Erholung für Körper, Geist und Sinne, genügsam mit dem Wesentlichen … Sein.

Sehen. Hören. Riechen. Fühlen. Schmecken.

Barfuß durch den warmen Sand laufen, auf blauen Wellen schaukelnd in die Sonne blinzeln und zwischen steilen Felsklippen schnorcheln … sich in den verwinkelten Gassen der mittelalterlichen Bergdörfer verlieren, in der Stille der Kastanienwälder Wildbäche zu Tale rauschen hören und von hohen Bergspitzen in weiter Ferne das Meer silbern glitzern sehen … zwischen den Säulen altgriechischer Tempel antiken Kulturklängen lauschen, den Caprifischern beim Einholen der Netze zulächeln und das bunte Puzzle Neapels Stück für Stück für Schritt zusammenfügen … und ringsum Düfte und Aromen, beruhigendes Lavendel, belebende Minze, würzige Kräuter.

Cilento slow

Wenn sich an anderen Orten „slow“ als Gegensatz zu „fast“ definiert, so gilt diese Interpretation im Cilento als unzulänglich. Im Cilento steht „slow“ für Tiefe und Achtsamkeit. Das ist mitnichten eine Ode an die Langsamkeit, sondern das Gewicht, das man alltäglichen Werten und Lebensformen  wie Essen, Familie, Freunde, Solidarität uvm. beimisst.  Ist in unserer schnelllebigen Zeit das Wort „schnell“  gemeinhin positiv behaftet, so wird im Cilento alles, was schnell geht oder ist als minder, ja gar schädlich eingestuft. Alles, was hingegen der Geduld, Bedachtsamkeit  und Ausgeglichenheit entspringt, wird der Lebensqualität zugeordnet. Und das lange bevor die berühmte „Slow Food“ Bewegung von Carlo Petrini ins Leben gerufen wurde. Traditionsgemäß stehen im Cilento Werte wie Echtheit, Ursprünglichkeit, Familie, Respekt und Vollkommenheit sowohl für den Einzelnen als auch für das Zusammenleben mit anderen an oberster Stelle. Die „cilentani“  verbringen einen Haufen Zeit mit ihrer Familie, ihren Kindern, ihren Freunden, mit Reden, mit Kochen und Essen. Ist der „caffè“ am Tresen in der Bar zwar schnell hinunter gekippt, so dauert das Gespräch mit den anderen Gästen umso länger, unnötig zu erwähnen, dass die handgemachte Pasta und ein stundenlang vor sich hin köchelnder Tomatensugo nun wirklich ganz anders schmecken.

Wer sich die cilentanische Achtsamkeit für sich selbst und andere auf seiner Reise durchs Cilento aneignet, dem ist die Definition „slow“ bereits in Herz und Seele übergegangen.

Zeit und Spontaneität sind im Cilento ein Paar

Im Cilento ist sind Zeit und Spontaneität Deine Freunde!  Wer kennt das nicht? Eigentlich sollte der Laden schon geöffnet sein, aber die Tür bleibt verschlossen. Ein Blick auf das Schild der Öffnungszeiten und einer auf unsere Uhr bestätigt, nein, wir sind nicht zu früh, der Ladenbesitzer ist zu spät. Oder wir lesen: Torno subito! Ja, subito, sofort, ein im Cilento sehr dehnbarer Begriff. Wie geht man als Cilentano mit dieser Situation um? Ganz einfach: flexibel und kreativ! „Uffa“, dann ein Achselzucken, ein Blick auf die nächstgelegene Bar  und schon hat sich die Lösung gefunden! Sprich, wer sich auf das Cilento voll und ganz einlässt, dem kehren sich Negativität in Positivität, Starrheit in Flexibilität und Phantasielosigkeit in Kreativität um. 

Zeit und Entfernung misst man im Cilento mit anderen Maßen

Natürlich gelten im Cilento dieselben Maß- und Zeiteinheiten, wie in fast allen anderen Ländern, Kilometer und Meter, Stunden und Minuten …  Gemessen allerdings wird mit unterschiedlichen Maßen. Zeit hat im Cilento eine andere Bedeutung, das gilt auch für die Zeit, die es braucht, um eine bestimmte Entfernung zu überwinden.  Die Straßen sind holperig und kurvig, die öffentlichen Verkehrsverbindungen mangelhaft, nachts gar inexistent, und wenn man dann noch die zahlreichen Hingucker, derentwegen sich ein Halt entschieden lohnt, dazurechnet, dann sollte man die voraussichtliche Fahrzeit um mindestens die Hälfte erhöhen. Unnötig zu erwähnen, dass der Navi im Cilento keine Sicherheit darstellt, dass Sie auch am Ziel ankommen. Wer vor einem Acker steht und eigentlich eine Trattoria gesucht hat, der sollte sich lieber mit Händen und Füßen beim nächsten Einheimischen verständlich machen und sich den Weg erklären lassen. So rät es sich, immer Papier und Stift mit sich zu führen, eine Zeichnung erklärt mehr als viele Worte.

Im Cilento lebt man länger

Im Cilento geht es immer irgendwie, die Cilentani scheinen die Kunst des „arrangiarsi“ fast erfunden zu haben. Das Beste aus allem machen, oder:  wenn es so nicht geht, dann geht es eben anders. Wie? Wird sich zeigen. „Non ti preoccupare“ … mache Dir keine Gedanken! Im Grunde ist es dann auch gleichgültig, wie und wann man ans Ziel kommt, denn dass man es erreicht, das stellt ein Cilentano nicht in Frage. Unter einer Bedingung: Mit dem Ziel im Auge den Weg schätzen …

 

 

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